Der Bezirk Neukölln muss JETZT handeln – Fantastic Foxhole Hostel führt zu fristlosen Kündigungen von Familien mit Kindern

12. Mai 2017

Der Kampf der Menschen im Kiez gegen das ungenehmigte Fantastic Foxhole Hostel (Betreiber: Hagen Wittenborn) wird nun von dem Hauseigentümer Alexander Skora mit einer skrupellosen Repressalien-Taktik beantwortet: Alexander Skora, selbst Betreiber und Eigentümer zweier Hostels in Berlin, stellte am Montag, den 8.Mai 2017 in den frühen Morgenstunden fünf Mietparteinen, darunter mehreren Familien mit kleinen Kindern, die fristlose Kündigung ihrer Wohnungsmietverträge in der  Weserstraße 207 zu. – Sämtliche betroffene Mieter engagieren sich in der Nachbarschaft gegen den Ausverkauf ihres Kiezes.

Mit der fristlosen Kündigung der Wohnungsmietverträge ist jetzt genau das eingetreten, wovor Aktive Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft seit Wochen vehement warnen: Ein Party-Tourismus-Hostel-Betrieb in dem ohnehin schon Party-gebeutelten Weserkiez befeuert eine soziale Verdrängungswelle von Mietern.

Obwohl der Bezirk eine Unterlassungs-Aufforderung gegenüber Hostel-Betreiber Hagen Wittenborn ausgesprochen hat – der für sein Hostel bis heute über keine Genehmigung verfügt – vermietet Wittenborn seit dem 31.03.2017 ungestört weiter an Touristen. Es ist davon auszugehen, dass Skora nur in diesem Duldungskontext gewagt hat, skrupellos das Repressalienmittel fristlose Kündigung einzusetzen.

Alexander Skoras fristlose Kündigung ist offensichtlich missbräuchlich: Als Kündigungsgrund macht er geltend, dass von den betroffenen Familien eine Bedrohung anderer Mieter und Störung des nachbarschaftlichen Friedens ausgehe, er wirft ihnen grob beleidigendes Verhalten vor. Der fristlosen Kündigung war unmittelbar am Vortag eine verbale Auseinandersetzung zwischen einigen Mietern und Gästen des illegal betriebenen Hostels voraus gegangen. Die Mieter hatten das rücksichtlose Verhalten der Gäste moniert, im Hof des Wohnhauses in den Blumenkübeln herumzustapfen und sie als Aschenbecher zu benutzen.

Angesichts der massiven AnwohnerInnen-Proteste gegen einen Hostelbetrieb inmitten eines Wohnhauses gegenüber Politik und Behörden stellt sich die Frage: Bezweckt Skora mittels der Kündigung zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen die Proteste der Nachbarschaftsinitiative ein für alle Mal mundtot zu machen und die freiwerdenden Räumlichkeiten zu einem höheren Mietpreis neu zu vermieten? Will Alexander Skora an den betroffenen Familien in einem Atemzug ein Exempel statuieren und sich zudem kritischer Stimmen aus der Hausgemeinschaft entledigen?

Wir fordern den Bezirk auf, jetzt ohne Aufschub zu handeln: Selbst wenn die Kommunen unter chronischem Personalmangel leiden, muss der Bezirk das Gespann Skora-Wittenborn mit allen zur Verfügung stehenden Rechtsmitteln in die Schranken weisen. Wir fordern den Bezirk auf, sich umgehend schützend vor die betroffenen Familien und die AnwohnerInnen des Weserkiezes zu stellen. Andernfalls erfolgt der Ausverkauf der Mieterschutzinteressen und des grundgesetzlich verbürgten demokratischen Kern-Rechts auf freie Meinungsäußerung zugunsten rein profitorientierter Gewerbeinteressen.

Solidarische Nachbar*innen, organisiert in der Kiezversammlung 44