Berlin-Neuköllns Bürgermeisterin Giffey lässt Übernachtungsplätze in Grünanlagen räumen und schickt Osteuropäer in Bussen heim. Der Innensenator kündigt eine Task Force an.
Giffey will „klare Linie“ gegen Obdachlose in Parks
17. Oktober 2017
17. Oktober 2017
Berlin-Neuköllns Bürgermeisterin Giffey lässt Übernachtungsplätze in Grünanlagen räumen und schickt Osteuropäer in Bussen heim. Der Innensenator kündigt eine Task Force an.
3. Juli 2017
Am Donnerstag, dem 29. Juni 2017, am Tag der angekündigten Räumung des Kiezladens in der Friedelstraße 54, waren einige Aktive aus der Kiezversammlung 44 als Beobachter und Ansprechpartner mit einem Infostand für die Nachbar*innen und die von der Räumung Betroffenen vor Ort und haben den ganzen Tag über die Situation hautnah miterlebt.
Am Vorabend wurden Filme zum Thema Verdrängung gezeigt. Viele Anwohner*innen aus dem Kiez und Menschen aus den umliegenden Kiezen waren gekommen und drückten dem Kiezladen ihre Solidarität aus.
3. Juli 2017
Der folgende Redebeitrag wurde von einem*r Teilnehmer*in der Kiezversammlung in eigenem Namen bei der Auftaktkundgebung der Demo am 1. Juli 2017, zwei Tage nach der Räumung des Kiezladens Friedel54, verlesen.
Nachbarn und Nachbarinnen,
es war eine lange Nacht vom 28. auf den 29. Juni 2017. Wir haben wenig geschlafen, sind zusammen wach geblieben, haben die ganze Nacht auf der Straße vor dem Kiezladen verweilt, haben getrunken, gegessen und geraucht, uns ausgetauscht und geträumt: von einer blockierten Zwangsräumung, von einem solidarischen Kiez, der stärker ist als die Staatsgewalt. Am 29. Juni haben wir ein Anzeichen eines solchen solidarischen Kiezes erlebt: die ganze Nacht lang und sogar noch während der Räumung wurden wir versorgt mit Essen, Wasser und Kaffee, hatten freien Zugang zu den Badezimmern in Wohnungen des umliegenden Kiezes, und am Morgen der Zwangsräumung stand dieser Kiez auf den Balkonen und vor den Polizeiabsperrungen um seine Wut darüber zu zeigen, dass ihm ein Teil seiner gewachsenen sozialen Struktur gewaltsam genommen wurde.