Gemeinsames Ausfüllen des Widerspruchs gegen die Nebenkostenabrechnung Mittwoch – 07.02.2024 – 19 Uhr – Online

26. Januar 2024

Widerstand gegen Nebenkosten heißt: Keine Zahlung ohne vollständige Belege

Gemeinsames Ausfüllen des Widerspruchs gegen die Nebenkostenabrechnung Mittwoch – 07.02.2024 – 19 Uhr – Online

https://us06web.zoom.us/j/87273710254?pwd=8Ee1Ksa6j3QDZC84qJvGxudSbBpxiB.1

Kenncode: 503360

Ihr habt eine Nebenkostenabrechnung bekommen und sollt viel Geld nachzahlen? Dann Ruhe bewahren! Wenn euer Vermieter nicht alle Belege vorlegen kann, dann gibt es die Möglichkeit gegen die Nachzahlung vorzugehen. Und sehr häufig sind diese Belege nicht vollständig!

Wir erstellen am 7.2. abends mit euch ein gemeinschaftliches Schreiben um die vollständigen Belege für die Abrechnung anzufordern. Denn das ist rechtlich die Voraussetzung für „substantiierte Einwendungen“. Solange die Einsichtnahme nicht vollständig gewährt wurde, hat man als Mieter:in das Recht, Nachforderungen und Vorauszahlungen zurückzubehalten! Am Ende des Treffens habt ihr mit uns zusammen ein fertiges Schreiben erstellt. Neben der praktischen Arbeit zeigen wir, warum es wichtig und sinnvoll ist Prüfgemeinschaften im Haus zu bilden. Und wir zeigen, dass überhöhte Abrechnungen durch Immobilienkonzerne systematisch eingesetzt werden um Profit zu machen – deswegen müssen wir uns auch kollektiv dagegen wehren!

Widerstand gegen Nebenkosten zahlt sich aus!

Hohe Nebenkostennachforderungen nerven, aber es gibt erfolgreiche Wege sich zu wehren. Im März diesen Jahres gelang es den Mieter:innen einer Siedlung in Bottrop dem Vonovia-Konzern insgesamt ca. 240.000€ abzutrotzen [1].

Nicht schon wieder: Keine Wahlkampf-Kampagne auf unserem Rücken! Für ein CDU-Knallkopf-Verbot zu Silvester!

31. Dezember 2023

Sozialarbeit ist nicht alles – wir brauchen ein Ende von Armut und Wohnkrise in Berlin!

Schon wieder ist Wahlkampf in Berlin. Und schon wieder müssen wir zu Silvester eine rechtspopulistische Kampagne zur Inneren Sicherheit ertragen. Was letztes Jahr geklappt hat, soll nun auch 2024 bei der Bundestagswahlwiederholung zum CDU-Wahlerfolg führen. Und schon wieder hat sich die CDU dazu Nord-Neukölln ausgesucht – einen Stadtteil, in dem sie sowieso nicht gewählt wird. Neu ist dieses Jahr, dass explizit gegen unsere palästinensischen Nachbar:innen gehetzt wird. Wir haben diese wiederkehrende Instrumentalisierung unseres Stadtteils und unserer Nachbar:innen satt. Wir wollen endlich Antworten auf die wirklichen Probleme der Wohnungskrise und Verdrängung, statt Ablenkungsmanöver durch rechte Stimmungsmacher:innen.

Es wird wie immer nicht gefragt, was wir in Neukölln wollen und brauchen. Stattdessen dürfen erneut alle möglichen „Expertinnen“ und „Kommentatoren“ bundesweit ihre Projektionen auf unseren Stadtteil werfen und ihn für ihre Interessen instrumentalisieren. Sie beleidigen unsere Nachbar:innen!

Zur Erinnerung: Letztes Jahr hat es zu Silvester nicht nur in Neukölln geknallt, sondern in fast allen Großstädten Deutschlands. Es war das erste „richtige“ Silvester nach den bleiernen Corona-Jahren. Die beteiligten Jugendlichen kamen vor allem aus den ärmeren und (post)migrantischen Teilen der Bevölkerung, in denen sich viel Wut und Frust aufgestaut hat. Es handelt sich also um strukturelle Probleme, die bei weitem nicht nur Berlin  betreffen. Diese strukturellen Dimensionen werden aber kaum anerkannt. Stattdessen wird so getan, als wenn ein spezifisch Neuköllner Problem vorliegen würde, wo doch hier bekanntermaßen eine große arabische und palästinensische Community lebt. Damit sind die Sündenböcke gefunden. Das passt so schön zur derzeitigen migrationsfeindlichen Stimmung in Deutschland. 

Gleichzeitig werden so die strukturellen Probleme unserer kapitalistischen Wirtschaft und Eigentumsverhältnisse verschleiert. Am Ende reagiert die Politik deswegen wahlweise mit der Unterdrückung des Aufruhrs durch Polizeiaufgebote oder mit ein wenig Sozialarbeit. Diese Lösungen adressieren die strukturellen Probleme aber nicht.

Mit anderen Worten heißt das, dass wir die „Silvesterdebatte“ in den kommenden Jahren immer wieder hören dürften. Weil diese Debatte aber sehr negative Folgen für uns hat, sollten wir uns in den Diskurs einmischen und autoritäre und entpolitisierende Erklärungsmuster zurückweisen. Sie spaltet zwischen vermeintlich deutscher und nicht.deutscher Bevölkerung, lenkt ab von ökonomischen Widersprüchen und wird Anlass für antidemokratische und autoritäre Maßnahmen, wie Aufrüstung der Polizei, Demoverbote, Gefahrengebiete oder Verschärfung des Migrationsrechts. Letztlich zielt das auch auf uns als Linke.

Für uns wirken bei den Silvesterkrawallen mehrere soziale Krisen zusammen. Unsere Gesellschaft leidet immer noch an den sozialen Auswirkungen der Corona-Krise. Es ist allgemein bekannt, dass es Jugendliche besonders schwer hatten, weil wichtige Phasen des Aufwachsens durch die Lockdowns behindert wurden und häusliche Gewalt stiegen. Hier hilft vielleicht soziale Arbeit. Von den großen „Gipfeln gegen Jugendgewalt“ ist bis Dezember 2023 aber noch nichts in Neukölln angekommen. Im Gegenteil, sollen nun sogar soziale Einrichtungen geschlossen werden um Geld zu einzusparen! Berlin ist pleite, denn die Stadt leidet immer noch an den Folgen des Berliner Bankenskandals, den die CDU verbrochen hat!

Potentiert wurden die Coronafolgen durch Wohnungsnot. Besonders schwer traf und trifft die soziale Krise kinderreiche, arme, (post)migrantische Familien, die in überbelegten Wohnungen leben müssen und von steigenden Mieten, Nebenkosten und Verdrängungsdruck existentiell bedroht werden. Der große Teil der Beamtenschaft, der Journalist:innen und anderer Menschen mit Home-Office-Hintergrund haben mit diesen Armutsmilieus keinen Kontakt. Sie können und sie wollen sie nicht verstehen. Sie verstehen die daraus erwachsene Wut nicht. Trotzdem ist sie da und kommt irgendwo raus.

Wenn Politik und Wirtschaft dafür sorgen, dass Berlin immer mehr wird, wie London oder Paris, dann brauchen wir uns auch nicht wundern, wenn es hier knallt wie in London oder Paris!

Vermieter und andere Ausbeuter erzielen auf unsere Kosten immer höhere Profite. Dadurch, dass sie aber immer anonymer agieren, immer weniger gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, und an völlig anderen Orten leben, bleiben kaum Gelegenheiten, wo Interessengegensätze entladen werden können. Das Ventil dafür ist derzeit für einige offensichtlich Silvester. Das Ziel sind Uniformierte als Symbole des Staates und der ungerechten Ordnung. Sie qualifizieren sich während des gesamten Jahres durch Racial Profiling, Razzien, Zwangsräumungen, rüde Ansprachen und Kontrollen, die ausbleibende Aufklärung rechter Straftaten und ähnliche gewaltvolle und diskriminierende Maßnahmen. Dass sie zur Zielscheibe werden, muss man nicht richtig finden und insbesondere Angriffe auf Rettungskräfte und Feuerwehr sind nicht zu rechtfertigen.  Man sollte dennoch versuchen, die Ursachen zu verstehen.

Sollte es irgendwann gelingen, Silvester zu befrieden, dann werden die Unruhen eben an anderen Tagen und Orten ausbrechen. Denn soziale Probleme können nur sozial gelöst werden, nicht durch immer größere Polizeiaufgebote. Es müssen also nicht die Wütenden, sondern die Ursachen bekämpft werden, z.B. die grassierende Armut und Wohnungsnot, sowie die fehlende Hoffnung aus diesen herauszukommen!

Die derzeitigen Verhältnisse auf dem Wohnungsmarkt sind der größte Faktor für die Verarmung weiter Teile der Unter- und Mittelschicht in Berlin. Und da hilft auch keine Sozialarbeit mehr! Da hilft nur eine deutliche Änderung in der Wohnungspolitik! Zum Beispiel mehr Kommunaler Wohnungsbau, Mietendeckel und Vergesellschaftung der Großkonzerne.

Darüber hinaus muss der Rassismus gegen die migrantischen Communities dringend bekämpft werden. Der ständige Wahlkampf auf Kosten der „Zu-wenig-Deutschen“ muss aufhören: Wir lassen uns nicht spalten!

Um dafür zu streiten, treffen wir uns immer am 2. Sonntag im Monat von 12-14 Uhr im Kiezladen Sonnenallee 154 für die Kiezversammlung44.

Und genau das wird uns die CDU natürlich nicht bringen. Stattdessen lenkt sie von den tieferliegenden Problemen in unserem Kiez ab. Warum sollte sie auch die Probleme lösen, wenn ihre Großspender von ihnen profitieren und sie gleichzeitig auf Kosten von Menschen, die eh keine CDU wählen würden, ihre Wahlkämpfe in den konservativen Stadtteilen gewinnen kann.

PS: Es gibt sicher gute Argumente für ein Böllerverbot – Lärm, Müll, Emissionen, Stress bei Mensch und Tieren und Brände – aber diese gelten nicht nur für Neukölln. Und das ist auch nicht die Motivation der Verbotspartei CDU, denn dann müsste das Böllerverbot für die ganze Stadt gelten und nicht nur für den „Brennpunkt Neukölln“. Deswegen bleiben wir in unserem Text bei unserem Kiez und bei den Themen, die in diesem Jahr wirklich zur Debatte stehen.

Essen

24. Dezember 2023

Scheinbeteiligung! Wer entscheidet über den Hermannplatz?

4. Oktober 2021

In ihrem aktuellen Flugblatt macht die Initiative Hermannplatz auf die Undurchsichtigkeit von Beteiligungsverfahren aufmerksam. Sie sind mehr Schein als sein. Zumeist steht der Ausgang vorab fest und sucht durch ein solches Beteiligungsverfahren Legitimation. Aus dem Flugblatt:

„„Beteiligungsverfahren“, von der Politik in Auftrag gegeben, mit mächtigen wirtschaftlichen Interessen hinter ihnen, sind kaum daran interessiert, die von den Umgestaltungen betroffen Menschen tatsächlich einzubeziehen. Erfahrungen zeigen, dass solche Verfahren, die von beauftragen Agenturen umgesetzt werden, intransparent und nicht ergebnisoffen verlaufen und keine echte Beteiligung ermöglichen. Sie sind nicht wirklich zugänglich für Menschen, die keine Expert*innen, nicht bereits politisch aktiv und in diese Projekte involviert sind. Letztendlich dienen sie nur der Legitimation längst hinter verschlossenen Türen getroffener Entscheidungen.“

Aufruf zur Demo am 23.5. 13 Uhr Potsdamer Platz

15. Mai 2021

Mieter:innen unter Druck!

  • Fast täglich werden Mietshäuser von Immobilien-Konzernen aufgekauft.
  • Die Mieten steigen rasend, in Neukölln um rund 150% in 10 Jahren!
  • Durch den geplanten Neubau von Karstadt soll die ‚Aufwertung‘ noch beschleunigt werden.
  • Mietwohnungen werden in Eigentumswohnungen umgewandelt.
  • Der Mietendeckel wurde vom Verfassungsgericht gekippt.

Gemeinsam gegen den Ausverkauf der Stadt!

Von der Politik ist nicht zu erwarten, dass sie von sich aus den großen Konzernen Paroli bietet.
Nur der aktive Druck der Betroffenen kann sie zum Handeln bewegen. Deshalb: Bildet Mietergemeinschaften und organisiert Euch in Initiativen wie der Kiezversammlung 44.
Und: Dieses Jahr sind Wahlen. Fordern wir von den Politikern und Parteien konkrete Bekenntnisse zu einer mieterfreundlichen Wohnungspolitik!

Wir fordern:

  • Einen bundesweiten Mietendeckel oder besser: Freigabe der Gesetzgebung für die Länder
  • Finanzielle Unterstützung für die Mieter, die Nachzahlungen nicht leisten können
  • Schutz und Förderung von bezahlbaren Wohnungen. Schutz von Kleingewerbe.
  • Keinen Ausverkauf der Stadt an profitorientierte Immobilienkonzerne.

Organisiert Euch und kämpft mit uns

  • Gegen ständige Mieterhöhungen. Mieten in Neukölln sind in 10 Jahren um 146 % gestiegen
  • Gegen die Verdrängung von Kleingewerbe. Viele mussten ihre Geschäfte aufgeben.
  • Gegen Verdrängung von sozialen Treffpunkten wie das SYNDYKAT oder die Meuterei
  • Gegen teure Neubauten, die von Durchschnittsverdienern nicht zu bezahlen sind
  • Gegen Leerstand von Wohnungen
  • Gegen Umwandlungen von Wohnraum in Ferienwohnungen oder Eigentumswohnungen
  • Gegen Eigenbedarfskündigungen

Konzerne vergesellschaften!

Eine dauerhafte Verbesserung werden wir nur erreichen, wenn die Mietshäuser nicht mehr dem Profit Einzelner dienen, sondern der Gemeinschaft gehören und unter Kontrolle der Mieter:innen verwaltet werden. Deshalb unterstützen wir die Forderung nach Enteignung großer Immobilienkonzerne wie Deutsche Wohnen, Akelius, Venovia, Heimstaden etc. Tragt Euch in die Unterschriftenlisten ein und helft selbst mit, die Kampagne zu einem Erfolg zu machen!

Sonntag, 23. Mai um 13 Uhr Potsdamer Platz

OFFENER BRANDBRIEF zur Situation der JUGENDKULTUR in BERLIN vom 10.05.2021

11. Mai 2021

Nach jahrelangen Verhandlungen und Gesprächen mit Politiker:innen, einer umfassenden Pressearbeit, kreativen Aktionen und unzähligen (Groß-)Demonstrationen, steht es nun endgültig fest: Auch das letzte selbstverwaltete Jugendzentrum muss aus seinen Räumen in Berlin-Schöneberg ausziehen. Wir sind wütend und erstaunt darüber, dass der Bezirk Tempelhof-Schöneberg und der zuständige Jugendstadtrat Oliver Schworck (SPD), dass Jugendzentrum Potse trotz laufender Verhandlungen über mögliche Ausweichquartiere und inmitten eines Lockdowns, am 19.Mai 2021 durch die Berliner Polizei und mit Wohlwollen des Innensenators Andreas Geisel (SPD) räumen lassen will. In Berlin werden und wurden unzählige Freiräume und Kulturprojekte entmietet, verdrängtund gewaltvoll geräumt. Auch vor den Kulturräumender Berliner Jugend macht das Land Berlin jetzt keinen Halt mehr. Durch die geplante Räumung soll eine jahrzehntelang gewachsene Jugendkultur in Schöneberg absichtlich zerschlagen und ohne Aussicht auf einen adäquaten Ersatz auf die Straße gesetzt werden.

Was bleibt?

Wie beim Jugendzentrum Drugstore zu beobachten ist, gibt es für dieses, trotz anhaltender Versprechungen seitens der (Bezirks-)Politik, nun seit 2 1/2 Jahren noch immer keine bezugsfertigen Ersatzräume. Dasselbe Schicksal darf der Potse nicht widerfahren, weshalb sie nicht darauf reinfallen werden, erneut auf leere und wertlose Versprechungen von Politker:innen zu hören. Dass die ausweglose Situation des Jugendzentrums Potse durch ein Versagen der Regierungskoalition aus SPD, LINKEN und Grünen (R2G) hervorgerufen wurde ist unstrittig, aber das zwischen diesen Parteien die Verantwortung nun schamlos hin-und hergeschoben wird, ist nicht weiter hinnehmbar. mehr

Jetzt erst recht – Immobilienkonzerne enteignen!

25. April 2021

Ein Jahr lang konnten wir etwas durchatmen, als uns der Berliner Mietendeckel scheinbar davor geschützt hat, unsere Wohnung zu verlieren. Aber dieser Traum ist vorbei. Die Immobilienmafia hat keinen Tag gewartet und zieht uns jetzt erst recht den Boden unter den Füßen weg! Viele haben das Geld für die Nachzahlungen nicht und müssen um ihr Dach über dem Kopf fürchten. Unsere Existenz ist Spielball der Profiteur:innen und es wird Jahr für Jahr schlimmer!

Kurzfristig muss der Senat jetzt für Erleichterungen bei den Nachzahlungen sorgen, damit wir nicht eine riesige Räumungswelle erleben müssen. Aber die Verdrängung geht weiter. Die Eigentümer:innen verpassen keine Gelegenheit, mehr Geld aus ihren Mietshäusern zu pressen. Wer nicht zufällig zu den Besserverdienenden gehört, fragt sich, wann der Umzug an den Stadtrand ansteht – und selbst da sind bezahlbare Wohnungen kaum noch zu finden.

Heute gilt es als Riesenerfolg, wenn ein Bezirk von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch macht, um für irrwitzige Summen ein Haus vom Markt zu nehmen. Das ist natürlich besser, als wenn ein:e Privatinvestor:in zum Zuge kommt. Aber die Spirale von Mieterhöhungen und Verdrängung wird dadurch höchstens etwas gebremst, aber nicht umgedreht. Solange Wohnungen zur Bereicherung Einzelner dienen, wird sich nichts grundlegend ändern. Unsere Grundversorgung wie Wohnhäuser, Krankenhäuser und Schulen gehören in öffentliche Hand und dürfen nicht in den Händen von Spekulant:innen liegen.

Das nächste Ziel muss jetzt natürlich ein bundesweiter Mietendeckel sein. Aber die überfällige Kampfansage an die Privateigentümer:innen ist von unserer Regierung nicht zu erwarten. Die kann nur von unten kommen – von den Mieter:innen. Von Leuten, die nicht einsehen, dass von ihrem spärlichen Einkommen immer mehr für ein Dach überm Kopf draufgeht. Die nicht einsehen, dass man überhaupt Miete zahlen muss. Schließlich könnten die Häuser ja auch allen gemeinsam gehören und von allen gemeinsam verwaltet werden.

Als einen kleinen Schritt dorthin unterstützen wir die Kampagne „Deutsche Wohnen & Co enteignen“. Aber warum nur die großen Unternehmen enteignen? Die kleineren verpassen schließlich auch keine Gelegenheit, uns auszupressen. Und warum sollen wir den Immobilienkonzernen eigentlich Milliarden als Entschädigung zahlen, wo sie sich doch seit Jahrzehnten an uns bereichert haben? Nur eine entschädigungslose Enteignung wäre wirklich angemessen!

Gemeineigentum, demokratisch verwaltet: Das ist das eigentliche Ziel, um das es geht. 
Auf dem langen Weg dahin müssen wir unsere Kräfte bündeln und den Immobilieneigentümer:innen den Kampf ansagen –  und zwar tagtäglich und überall!

Deshalb: Organisiert Euch in Euren Häusern und Kiezen! Ladet zu Hausversammlungen ein. Bezieht auch die Migrant:innen mit ein. Jedes Haus eine Hausgemeinschaft! Bildet Initiativen und bringt jeden Versuch der Verdrängung an die Öffentlichkeit! Kommt zur Kiezversammlung 44, jeden ersten Sonntag im Monat. Besucht unsere Website und schickt uns Berichte. Tauscht Euch mit anderen Initiativen aus und lernt von ihren Erfahrungen.

Investoren, zieht Leine!
Alle Immobilienkonzerne enteignen!
Die Häuser denen, die sie brauchen!

Redebeitrag zur Demo am 25.4.21 gegen die Entscheidung zum Mietendeckel

Keine Räumung der Meuterei!

20. März 2021

Redebeitrag auf der Kundgebung am 20.3.21

Eine Kneipe wie die Meuterei ist schon deshalb wichtig, dass man einfach so zusammen kommen kann, ohne Unterschied des Alters, der Hautfarbe, des Geschlechts. Aber die Meuterei ist mehr als eine coole Kneipe. Sie ist ein Kollektiv und hat viel zum berühmten Straßenfest der Reichenberger beigetragen und weit in ihre Umgebung ausgestrahlt. Bis zum Lockdown konnten sich dort aktive Gruppen versammeln, haben viele solidarische Veranstaltungen und Beratungen stattgefunden und man war dort immer gut informiert über die aktive Szene.

Der Verlust der Meuterei wäre ein weiterer schwerer Einschnitt in die kulturelle Seele Berlins. All die bedrohten oder geräumten Zentren wie die Friedel54, das Syndikat, die Lunte, Liebig34, Rigaer94, das Köpi, die Wagenburgen, Potse, Drugstore, K-Fetisch, SabotGarden, Prachttomate und wie sie alle heißen – sie alle waren und sind nicht nur Treffpunkte der linken Szene. Sie waren und sind viel mehr – nämlich Versuche, schon heute eine neue Gesellschaft zu erproben und zu leben.

Eine Gesellschaft wo nicht der Profit das Leben diktiert, sondern der Mensch im Mittelpunkt steht. Wo nicht ein Boss bestimmt, wie man zu leben und zu arbeiten hat, sondern wo man kollektiv entscheidet und solidarisch zusammen lebt und arbeitet. Wo es faire Löhne und Arbeitsbedingungen gibt für Männer UND Frauen. Wo niemand diskriminiert wird wegen seiner Herkunft, seiner Hautfarbe oder sexuellen Orientierung.

Die gemeinsame Ursache all unserer Probleme ist unser Wirtschafts-System, wo einigen Wenigen alles gehört und aus allem der größtmögliche Profit herausgepresst wird – aus unserer Arbeitskraft, unseren Wohnungen, unserer Gesundheit, der Natur. Deshalb gehören auch all diese Kämpfe zusammen: die Kämpfe gegen Verdrängung und Mietenwahn, gegen den Amazon-Tower und Signa am Hermannplatz, für Re-Kommunalisierung der Mietshäuser und des Gesundheitswesen, gegen die Privatisierung des Bildungswesens und der S-Bahn, für gerechte Löhne und Arbeitsbedingungen, für den Schutz der Natur und Umwelt.

Auch wenn wir immer wieder Niederlagen einstecken müssen und milliardenschweren internationalen Konzernen gegenüberstehen – wir sind viele und wir können Erfolge erzielen! Das hat z.B. die Verhinderung des Google-Campus in Kreuzberg gezeigt. Auch dass es einen Milieuschutz gibt, das Vorkaufsrecht, den Mietendeckel und jetzt die breite Zustimmung zur aktuellen Enteignungs-Kampagne – das alles sind Erfolge, die es ohne die Kämpfe der letzten Jahrzehnte nicht gegeben hätte!

Also lasst uns weitermachen und jeden einzelnen solidarischen Ort verteidigen!
Lasst uns für eine bessere Gesellschaft kämpfen – im Kleinen wie im Großen!

Keine Räumung der Meuterei!
Die Häuser denen die sie brauchen!
Eine bessere Welt ist möglich!